Im August wurde es stellenweise richtig trubelig bei uns. Der Grund? Der neue Duden ist rausgekommen. Auch mit mehreren Seiten zur gendersensiblen Sprache. Das hat uns und viele andere sehr gefreut!
Gänsehautmoment, gendergerecht, Gendersternchen, inklusiv und transgender als Adjektiv wurden neu in den Duden aufgenommen.
Außerdem neu dabei: Matchatee und Katzenvideo. Ich denke, es besteht Hoffnung für uns alle. ?@Dudenverlag— Fabiola Heynen (@fabihey) August 12, 2020
Nochmal herzlichen Glückwunsch an den Dudenverlag, für ein so gutes und aktuelles Werk.
Der neue Duden ist da!? Hier seht ihr unsere großartige Dudenredaktion, die das möglich gemacht hat. Danke an das gesamte Team! ?#Duden #DerneueDuden2020 pic.twitter.com/rXVnqki6Hr — Duden (@Dudenverlag) August 12, 2020
Auch freuen wir uns sehr, dass Radio Fritz vom rbb angekündigt hat, in Zukunft Nachrichten mit Gendersternchen zu sprechen:
Ab dem 1. September will die Redaktion des RBB-Jugendsenders „Fritz“ durchgehend das Gendersternchen mitsprechen. https://t.co/3TuWLjrz3X
— Humanistischer Pressedienst (@hpdticker) August 19, 2020
Für alle, die noch etwas Nachhilfe in der Aussprache von Gendersternchen und Gender-Gap brauchen, hat Elea Brandt schöne Wortbeispiele gefunden:
Zur Erläuterung: Das Gendersternchen * (genau wie : oder _) wird mit einem Glottisverschluss gesprochen.
Also:
Lehrer*innen genau wie Spiegel*ei
Zuhörer*innen genau wie be*urlaubt
Busfahrer*in genau wie kre*ieren.Also, ihr seht: Gar nicht so schwierig!
— Elea Brandt, queerfeministische Shitstormtrooperin (@EleaBrandt) August 13, 2020
Kurz nach der Herausgabe des neuen Duden meldete sich die Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) mit einer Pressemitteilung (PM) zu Wort. Viele Medien griffen sie auf: „Das Gendersternchen ist nicht regelkonform“. Das Schöne auf Twitter ist, dass es immer Menschen gibt, die das, was darauf hin passiert, gut und treffend zusammenfassen:
Wie ich jetzt ständig die PM von der GfdS geschickt bekomme mit Hinweisen wie „Evtl. interessant für dich“. Als ob ich die lese und dann denke „Oh ok, der Genderstern ist derzeit nicht mit der deutschen Rechtschreibung konform, dann lassen ich das mit dem #Gendern lieber.“ [1/3]
— indiewieduelle inter?ional (@InDieWieDuElle) August 19, 2020
Gut, dass du mir den Artikel geschickt hast, Jürgen, sonst würde ich einfach weiter gendern! Also zurück zum gen. Maskulinum. Lieber sollen 50 % der Bevölkerung systematisch weiterhin benachteiligt sein als dass wir die Regeln brechen oder – Gott bewahre – sie anpassen! [3/3]
— indiewieduelle inter🍾ional (@InDieWieDuElle) August 19, 2020
Auch Timo Remmers hat eine sehr klare Meinung zu Personen, die das Gendern vehement ablehnen.
Wenn du die kleine extra Information nicht unterbringen kannst/willst und dir das zu Zeitaufwendig ist, bist du sehr wahrscheinlich ein (weißer) Mann, aber mindestens ein empathieloses Arschloch. #Gendern — Timo (@TimoRemmers) August 21, 2020
Die schönste Kampagne für eine gendersensible Sprache hat diesen Monat Almut Schnerring neu gestartet – die Postkarten sind einfach wunderbar!
Dsa heir knasnt du lseen??
Juhu, neue Auflage meiner Postkarten zum #gendern ?- Diesmal in dick und matt und Rückseite beschreibbar. Und wer mag, dem schicke ich gerne welche zu (Rückseite beachten, s.Thread)#RosaHellblauFalle #RausausderFalle #gendersensibleSprache pic.twitter.com/N2UHdO1Es9
— Almut Schnerring aka Rosa-Hellblau-Falle® (@AlmutSchnerring) August 21, 2020
Weiter so!
Anna E. Poth
REFERENTIN GENDERLEICHT.DE
Anna E. Poth diskutiert viel und gerne, um andere Leute zum Umdenken und Hinterfragen anzustoßen. Das gendergerechte Sprechen lässt sie auch als Theaterregisseurin noch sensibler auf ihr Gegenüber eingehen. Ihre journalistischen Projekte können zudem auf der Bühne wiedergefunden werden.
Ideen und Impulse
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